The biggest secret in venture capital is that the best investment in a successful fund equals or outperforms the entire rest of the fund combined.
— Peter Thiel
Direktinvestor oder Business Angel zu sein, erfreut sich seit einiger Zeit steigender Beliebtheit.
Demgegenüber steht die Statistik über die Erfolgsaussichten eines Direktinvestors.
Die besten der besten Venture Capital Fonds haben mehrere hundert Investments getätigt. Dabei erzielten Sie im Schnitt mit 20% der Investments 95% der Erträge.
Aber auch die Gewinner sind nicht gleichverteilt. Auch hier gilt, dass 20% der Gewinner ca. 80% des Gesamterfolges ausmachen.
Peter Thiel bringt es auf den Punkt:
“We don’t live in a normal world; we live under a power law. … In venture capital, where investors try to profit from exponential growth in early-stage companies, a few companies attain exponentially greater value than all others. …
Was bedeutet dies für die Praxis?
Das ein Direktinvestor mit weniger als 10 Startups im Portfolio einen Totalgewinn erzielt, ist unwahrscheinlich (sofern man passiver Investor ist und keine aktive Rolle im Startup begleitet). Bei 20 Startups dürften mindestens 10 ein Totalverlust werden. 1 von 20 Startups wird einen Großteil des Gesamtgewinns erzielen. Ob damit für das Portfolio ein Totalgewinn entsteht, hängt dann davon ab, ob es einen 10x gibt und einige 2-3x oder nicht.
Eine Studie aus 2015 hat die „Unicorn maker“ betrachtet. Die besten 14 VC hatten 93 Unicorns im Portfolio. Dies repräsentiert 2,6% der getätigten Investments. Ca. 0,07% der VC finanzierten Startups erreicht Unicorn Status. Allerdings ist es 40mal wahrscheinlicher, ein Unicorn zu werden, wenn einer der Top VC an board ist, als ohne.
Diese Studie zeigt die Aussichtslosigkeit von Direktinvestoren, wenn ohne das qualifizierte Team Investments vorgenommen werden.
Die meisten VC Fonds investieren während der Investitionsperiode in ca. 15 bis 20 Startups pro Fonds. Dabei muss jedes Investment von Anfang an die Chance auf ein 10x haben. Die meisten VC Fonds beginnen erst nach dem 1st closing mit dem Portfolioaufbau. Zum final closing sind oft schon bis zu 10 Startups im Portfolio.
Während zwischen 1st und final closing bis zu 18 Monaten liegen, ist es aus unserer Sicht nicht optimal gleich zu Beginn zu investieren.
Warum sinkt der NAV des Fonds?
Mit dem ersten Kapitalabruf, welcher bei ca. 20% des gezeichneten Fondsvolumens liegt, werden die ersten Investments getätigt. Damit sind diese Startups für die nächsten 12 bis 18 Monate mit Kapital versorgt. Zuschreibungen sind unwahrscheinlich. Als Erstinvestor kann uns in dieser Phase das Fondsinvestment keine positiven Performancebeiträge liefern. Aufgrund der Kosten sinken die NAVs der Fonds (TVPI zwischen 0,80x und 0,90x).
Für unsere Due Diligence ist es besser, bereits erste Investments nachvollziehen zu können. Da sich ein VC eigentlich kein Fehlinvestment leisten kann, zeigen uns die ersten 5 bis 10 Investments bereits eine Tendenz, ob der Fonds unsere Performancevorstellungen erreichen kann oder bereits hinterherhinkt. Gleichzeitig steigen auch die Chancen für die nächste (höherbewertete) Kapitalrunde, um Zuschreibungen generieren zu können.
Da die Chance auf eine Folgefinanzierung vom Seed auf Series A bei nur knapp 21% liegt, sehen wir darin eine Key-Metric bei der Bewertung des Fonds.
Wenn in der Zeit vom 1st closing zum final closing von den ersten 5 getätigten Seedinvestments bereits 2 Startups eine Series A anpeilen, bewerten wir einen Fonds in dieser Metric positiv.
Warum bewerten wir diese Metrik positiv?
- Die nächsten 5 Investments bieten einen gewissen Puffer, da die 20% Quote von Seed auf Series A bereits erreicht wurde.
- Die Wahrscheinlichkeit, um von Series A auf Series B zu gelangen, liegt bei 50%.
Typischerweise ist unser Dachfonds somit ein final closing Investor, weil wir
- kurz vor den ersten Zuschreibungen in den Fonds einsteigen
- nicht mehr in eine „Empty Box“ investieren müssen.
Für die “Power Law” gelten in Venture Capital zwei Regeln, sagt Peter Thiel.
“This implies two very strange rules for VCs. First, only invest in companies that have the potential to return the value of the entire fund. … This leads to rule number two: because rule number one is so restrictive, there can’t be any other rules.”