Diskutieren Sie mit Ihren Kindern über die Dauer der Handy- und Computernutzung?

Sind Sie überrascht über die Höhe der Ausgaben Ihrer Kinder oder fragen Sie sich, in welche Kanäle das Taschengeld fließt?

Vor 3 Jahren hatten wir mit unserem Sohn eine Vereinbarung über die Handynutzung getroffen. Die Vereinbarung umfasste auch die Nutzung von WhatsApp und anderen sozialen Medien.

Die Diskussionen nahmen nicht ab. Daraufhin haben wir zur besseren Kontrolle Bildschirmzeiten eingeführt. Für iPhones bietet Apple diese Möglichkeit serienmäßig an. Alternativ liefert die App „Screen Time“ für iOS und Android Geräte eine Lösung.

 

 

Weiterhin haben wir überlegt, wie wir mögliche Ausgaben über das Taschengeld hinaus verhindern oder zumindest kontrollieren können. Die Möglichkeit, die Einlösung von iTunes-Gutscheinen, lässt sich über einen Familienverbund der Geräte tracken. Gleiches bietet Sonys Playstation PS4 an. Durch die Hinterlegung einer Email werden Aktivitäten (bzw. Einlösung von Gutscheinen) transparent.

Trotz Bildschirmzeit stellten wir eine intensive Nutzung fest, obwohl die trackende App dies nicht anzeigte. Was war passiert? Unser Sohn schaute YouTube Videos nicht mehr direkt, sondern öffnete davor die App „Nachrichten“. Danach erst wurden die YouTube Links aktiviert. Dadurch umgehen die Kinder das Tracking. Das ist der aktuellste Stand (iOS 12). Natürlich tauschen sich die Kinder ständig zu den neuesten Möglichkeiten des Umgehens untereinander aus.

Interessant wird es, wenn es um das Ausgeben von Taschengeld oder des Ersparten geht. Statt iTunes oder PS4-Gutscheine zu kaufen, nach deren Einlösung automatische Email generiert werden, passiert nun dieses: die Kinder gehen zum Zeitungskiosk und kaufen paysafecard-Gutscheine. Ein Einlösen wird zwar noch mitgeteilt, jedoch lautet der Betrag 0,00 EUR. Dies hat zumindest bei uns erstmal keinen Argwohn verursacht, da ständig die Rede war von Gutscheinen und Geschenken von Freunden. Im Nachhinein war dies wieder recht naiv. Aufgefallen ist dies nur, weil PS4 Gutscheine auch eine Altersbeschränkung aufweisen. Diese Altersbegrenzung (18+) führt beim Einlösen zu Komplikationen.

 

 

Eine weitere Einschränkungsmöglichkeit bietet sich über die Einstellungen auf der Fritzbox, über welche sich die LAN / WLAN Zeiten gesteuert werden können. Sie ist ein wirksames Tool, vor allem, wenn im Kinderzimmer ein Repeater / Switch / Router aufgestellt wird, der vom Haupt(familien)router gespeist wird. Wenn kein LAN Signal mehr ins Kinderzimmer übertragen wird, ist der Zugang zum Internet unterbrochen.

 

 

Damit nicht gelöst ist die letzte Bastion, welche mobile Daten bietet. Da eine zunehmende Anzahl von Tarifen Streaming Leistungen nicht mit dem vorhandenen Datenvolumen verrechnen, ist das mobile Surfverhalten letztlich wiederum nur über „effektive“ Bildschirmzeiten steuerbar. Kurzum: der physische Entzug des Handys ist die allerletzte Möglichkeit, den Internetkonsum bei den Kindern zu unterbrechen. Alle Zwischenstufen sind nichts weiter als das alte Spiel: Hase und Igel.

 

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